Der Messermann • Rudolf Ullrich Klein

1951 habe ich meine ersten Messer aus alten, zerbrochenen Bajonetten gemacht. - Besser gesagt,

mein Großvater, er war Maschinenbaumeister, betrieb zu dieser Zeit eine Werkstatt mit Schmiede.

D. h., der alte Mann hatte die Teile mehr oder weniger nach meinen Wünschen geschmiedet, und

weil ich als Knirps die Griffe aus geschenkten Rehgehörnen aufgesetzt habe und auch schon einen

Hammer schwingen durfte, fühlte ich mich als der Macher. - Immerhin, ein Anfang war gemacht!

1975 habe ich die Prüfung zum Handwerksmeister

vor der Kölner Innung abgelegt und zeitgleich die

Jägerprüfung erworben.

Ein Jahr später folgte die Sportfischerprüfung.

Von 1986 bis zum Jahresende 2007 stand die

"Messerschmiede" in Guayana. - In Anführungs-

zeichen, weil geschmiedete Klingen eher die

Ausnahme sind.

Hauptsächlich werden die Klingen aus bewährten

deutschen Stahlsorten gefeilt und geschliffen.

Die Produktpalette reicht vom feinsten Essbesteck,

über Sammler-, Jagd- und Überlebensmesser,

bis hin zu Buschmessern.

Ein gutes Dutzend Buschpiloten in Venezuela

führen meine Macheten in ihrer Bord-Notfall-

Ausrüstung mit!

Als 1988 mein einziger, jemals gekaufter glaslaminierter Langbogen zu Bruch ging, habe ich wieder

angefangen traditionelle Langbogen und Pfeile herzustellen., und, wie meine indianischen Nachbarn,

zur Jagd und zum Fischen zu benutzen.